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Unser Tipp: Kolik vorbeugen

 

Fällt der Begriff „Kolik“, schrillen bei jedem Pferdebesitzer sofort die Alarmglocken. Denn: Kolik gilt bekanntlich als ein alter und ernstzunehmender medizinischer „Feind“ des Pferdes und ist die häufigste Todesursache. Was genau sich hinter dem Begriff der Pferdekolik verbirgt, ist schnell erklärt:

Es handelt sich nicht – wie oft angenommen – um eine Krankheit, sondern schlichtweg um einen Sammelbegriff für Bauchschmerzen jeglicher Art. Was die Ursachen und die Anzeichen für eine Pferdekolik sind, bzw. wie man diese vermeiden oder behandeln kann zeigen wir Ihnen in unserem Tipp

 

 

Die Gründe von wiederkehrenden Koliken bei Pferden können ganz verschieden sein, insbesondere spielen Fütterung, Entwurmung, Haltung, Arbeitseinsatz, psychische Faktoren wie Stress (ausgehend vom Menschen, der Umgebung oder auch der Herdenmitglieder) eine essentielle Rolle beim Auftreten einer Kolik bei Pferden.

 

 

Anzeichen einer Pferdekolik

Der Ausgang einer Kolik hängt immer davon ab, wieviel Zeit zwischen den ersten Symptomen und den ersten Hilfsmaßnahmen vergeht. Jede unnötige Verzögerung mindert die Chancen auf einen erfolgreichen Ausgang der Behandlung. Deshalb muss der Pferdebesitzer sämtliche Symptome kennen und erkennen können, wann ein Tierarzt zu Rate gezogen werden sollte. Eine Vielzahl an Pferden wird schon mit minimaler Hilfe wieder gesund, trotzdem gilt tierärztliche Hilfe zum richtigen Moment oft als das Zünglein an der Waage zwischen Leben und Tod.

 

Liste an Anzeichen im Überblick

  • unruhiges Hin und Her Bewegen
  • mit den Hufen scharren
  • vermehrtes, angespanntes Wälzen
  • rücksichtsloses Hinwerfen & Aufstehen
  • Kopf vermehrt Richtung Bauch drehen
  • mit den Hinterbeinen nach dem Bauch treten
  • ungewohntes Flehmen bei Stuten
  • ungewöhnliche Körperhaltung
  • erhöhter Puls
  • schnelle und flache Atmung
  • Schwitzen
  • Veränderungen im Kot
  • Rülpsen
  • Futterverweigerung

Achtung: Dabei ist die Stärke der Symptome einer Kolik nicht immer ein Indiz für die Schwere der eigentlichen Erkrankung des Pferdes. Einige Koliken können leicht ausfallen, aber eine gefährliche und sogar lebensbedrohliche Ursache haben! Daher sollte keine Kolik auf die leichter Schulter genommen, und in jedem Fall ein Tierarzt hinzugezogen werden!

Leichte oder Schwere Kolik ?

Leichte Kolik beim Pferd

 

Generell unterscheiden Tierärzte zwischen leichten und schweren Koliken. Die Anzeichen einer leichten Kolik sind:

  • Das Pferd erscheint unruhig, flehmt, scharrt mit den Hufen und sieht sich oft zu seinem Bauch um.
  • Das Pferd streckt sich, als ob es Urin lassen müsste.
  • Ständiges Urinieren oder nicht Urinieren; kein Absetzen von Kot.
  • Ein zusätzlicher Verdacht liegt vor, wenn sich das Pferd immer wieder hinlegt und kurze Zeit später wieder aufsteht.

Achtung; Alle oben genannten Anzeichen werden sich verschlimmern, je weiter die Kolik fortschreitet. 

 

Schwere Kolik beim Pferd

 

Um einen besonders schweren Fall der Pferdekolik handelt es sich zweifellos, wenn:

  • Das Pferd zu schwitzen beginnt, schwer und schnell atmet und der Puls sich auf 60 bis 100 Schläge oder mehr erhöht. Prüfen Sie daher regelmäßig die Herzfrequenz Ihres Pferdes.
  • Ein geblähter Bauch zu sehen ist.
  • Aus dem Wälzen am Boden sich oft ein rücksichtsloses Hinwerfen, zum Teil auch Toben, entwickelt.
  • Das Pferd sich auf den Rücken legt, in der Hundestellung sitzt oder kein Wille gegeben ist, überhaupt wieder aufzustehen.

Was tun ?

Besteht der Verdacht einer Kolik, sollte der Ersthelfer sofort Futter und Stroh entfernen und Puls, Atmung sowie die Temperatur überprüfen. Das sind wichtige Informationen, die ein Tierarzt bereits am Telefon wissen sollte. Ebenfalls ist es für ihn wichtig zu erfahren, welche Symptome das Pferd zeigt beziehungsweise wie viel Zeit zwischen den ersten Anzeichen und dem Anruf liegt. Bis der Tierarzt am Hof ankommt, sollte das Pferd nicht in der Box bleiben. Moderate Bewegung im Schritt fördert die Darmmotorik und hilft dem Pferd, sich zu entspannen. Befindet es sich schon in einem solch schmerzhaften Stadium, dass es sich immer wieder plötzlich hinwirft, empfiehlt es sich, es an einer langen Longe über weichen Boden zu führen. Verweigert das Pferd die Bewegung oder selbst das Aufstehen bereits komplett, sollte es ohne den Tierarzt nicht dazu gezwungen werden.

Achtung: Kurze Beruhigungsphasen zwischendrin bedeuten in vielen Fällen keine Besserung. Das Pferd schwebt oft weiterhin in Lebensgefahr.